Agroforst-Praxis in DeutschlandNachhaltige Landwirtschaft mit Bäumen: Agroforstsysteme – Agroforstwirtschaft |
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Während in England und Frankreich durch die Forschungsaktivitäten sich Agroforstsysteme zunehmen verbreiten, stehen wir in Deutschland erst ganz am Anfang der Forschung und der Praxis. Bisher wurden in Deutschland nur wenige moderne Agroforstsysteme von engagierten Privatpersonen oder Landwirten angelegt, die nicht immer dem aktuellen Stand des Wissens folgten oder sich auf Sträucher beschränkt haben. Andere sind aus der Nutzung heraus gefallen oder nur als Schauobjekt angelegt. Dadurch fehlen anschauliche Beispiele für die wirtschaftlichen Potentiale fast völlig. Deshalb sollen zumindest einige Ansätze hier vorgestellt werden. Weitere folgen. |
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AGROFORSTSYSTEME (AFS) IN DEUTSCHLAND
AFS mit wissenschaftlichem Hintergrund
Auf landwirtschaftlichen Betrieben Groß Zecher (2002) (noch in Nutzung?) Rieger & Hofmann (2007) (Infos folgen) Sepp Braun (2008) (Infos folgen)
Agroforstsysteme aus Sträuchern Joe Engelhardt (Umbau)
private Initiativen, Verbände und traditionelle Agroforstsysteme traditionelle Streuobstpflanzungen
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Erzeugung von Biomasse durch Alley-Cropping (Brandenburg)
mehr dazu unter Gehölze für Energie und Biomasse
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Agroforst Demonstrationsparzelle Breisach „Stockfeld“ Im Rahmen des Verbund-Forschungsprojektes „agroforst“ der Universität Freiburg (Baden-Württemberg wurde durch Prof. H. Spiecker (Institut für Waldwachstum) eine Beispielsfläche für Agroforstwirtschaft angelegt. Um in der kurzen Zeit des Forschungsprojektes schon einen Eindruck von der kombinierten Nutzung geben zu können, wurden drei vorhandene Parzellen umgenutzt. Pflanzung der Bäume: 1997 Umnutzung als Agroforstfläche: 2005 Neues Design: Kirsche als Edellaubbaum (Herkunft Liliental) in Reihenabstand von 15 m x 15 m mit konventioneller landwirtschaftlicher Nutzung (Winterweizen) Größe: ca. 2.250 m², davon 4 Reihen Kirsche Lage: Die Fläche liegt in der Oberrheinebene westlich des Kaiserstuhls (und Freiburg/Breisgau) und nordöstlich von Breisach im ehemaligen Schwemmfächer des Rheins. Hintergrund: Die Edellaubbaum-Demonstrationsfläche Breisach „Stockfeld“ wurde 1997 angelegt. Die Edellaubbaum-Weitverbandspflanzung soll die Möglichkeit demonstrieren, Laubbäume zur Wertholzproduktion auf eine vergleichweise extensive Weise mit weniger Pflanzen, im Vergleich zu klassischen Auffforstungen (mit bis zu 4.000 Bäumen/ha) zu begründen. Durch die stammzahlarme Begründung mit ca. 445 Kirschen/ha reduziert sich der Aufwand für Bestandgründung und -pflege. So war der Schritt zum Agroforstsystem nicht weit. (Text und Daten entnommen dem Exkursionsführer, Fachtagung Juli 2007 in Freiburb i.Brsg.; mit freundlicher Genehmigung von H. Spiecker) Google-Maps Link: http://maps.google.de/maps?hl=de&ie=UTF8&ll=48.070509,7.59078&spn=0.012589,0.027637&t=h&z=15
Kirschbäume während der Agroforst-Fachtagung Juli 2007
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Agroforstanlage Hof Hollergraben, Holstein [Text: Klaus Strüber (bearb.)] Auf 5,3 ha stehen über 350 Bäume in über 20 verschiedenen Arten in Streifen in Abständen von 21 Metern. Dazwischen ist weiterhin Ackerbau möglich, in 2007 wird dort Hafer, Kleegras, Zwischenfrucht, Winterweizen angebaut. Ergänzt wird die Anlage durch eine Brennholz- und eine Haselplantage. Die Nutzung der Anlage besteht aus Brennholzproduktion, Jungbaumproduktion und Wertholzproduktion. Die Plantagen produzieren Brennholz und Marktfrüchte. Beschreibung der AFS Hof Hollergraben Im Abstand von 24 m wurden 3 m breite Streifen gepflügt und eine Untersaat eingebracht (Buchweizen, Kleesorten). Darauf wurden mittig die Bäume in pflanzenabhängigen Abständen von 3 oder 6 Metern gepflanzt. Die Ackerflächen zwischen den Baumreihen haben damit einen Abstand von 21 Metern, angepasst den Geräten des Betriebes, wie z.B. Mähdrescher mit 3 Meter Schneidtisch. Die eigentlichen 8 Baumreihen haben Längen von 152 bis 237 Metern. In zwei entstandenen Ecken, die schlecht bewirtschaftbar geworden sind, wurden eine Birkenanlage gepflanzt (Brennholznutzung) und eine Haselnussanlage (Marktfruchtnutzung). Gepflanzt sind über 350 Bäume der Arten: Acer capilipes, Acer japonicum, Acer pseudoplatanus, Acer saccharum, Betula albosinensis, Betula jacquemonti, Betula pendula, Corylus columa, Corylus maxima, Fraxinus excelsior, Liquidambar styraciflua, Morus alba, Nyssa sylvatica, Paulownia tomentosa, Prunus avium, Prunus 'Ouillins Reneklode', Prunus cerasifera 'Nigra', Prunus serrulata, Malus domestica, Sambucus nigra, Malus 'Evereste'. Die Bäume werden später als Bauholz, Möbelholz und Brennholz genutzt. Dazu werden einzelne Jungbäume später an Baumschulen verkauft. Die Streifen der landwirtschaftlichen Nutzung betragen 21,00 m Breite. Im hinteren Teil wurde im Rahmen der betrieblichen Fruchtfolge Ende März 2007 Hafer angebaut, im vorderen Teil steht Kleegras, dann kommt eine Zwischenfrucht und im Oktober Winterweizen. Die Anlage ist errichtet worden mit einer Gesamtgröße (AFS & lw. Nutzfläche) von 5,3 ha mit 8 Baumreihen von 0,50 ha. Längerfristige Ziele und Nutzungsmöglichkeiten Die AFS Hof Hollergraben soll in 3 Varianten genutzt werden: Brennholz (ab ca. 2017) Jungbäume (ab ca. 2012) Wertholz (ab ca. 2037)
Dazu kommen die Nutzungen der Plantagen: Brennholz (ab ca. 2013) Haselnüsse als Marktfrucht (ab ca. 2013)
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Hof Hollergraben GbR Klaus Strüber Hollergraben 4 23744 Schönwalde
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Agroforstprojekt Pommritz (Sachsen)
Dafür wurde der Schlag „Erle“ als sehr günstig erachtet, weil dieser Schlag ein Südgefälle hat und auch nicht allzu weit vom Gutshof entfernt liegt (weniger als 1 km). Auch die Bodenverhältnisse erscheinen für Obst-, Frucht- und Nutzhölzer geeignet zu sein, wobei die Differenzierung der Bodenverhältnisse bei der Artenwahl berücksichtigt wurde.
Es wurden auf einer rund 1 ha großen Fläche in 3 x 210 m langen Reihen mit einem Reihenabstand von 14 m abwechselnd alle 10 m Walnußsämlingsbäume und dazwischen, also 5 m vom Walnußbaum entfernt, Obstbaumhalbstämme (vor allem Pflaumen) gepflanzt. Das Gelände ist nach Süden geneigt und die Bearbeitungsrichtung verläuft quer zum Hang.
Das liegt daran, dass Walnußbäume und Pflaumenbäume mit ihren Ästen mehr nach oben streben. Die zwei Eßkastanienbäume die an zwei Stellen anstelle der Walnuß gepflanzt wurden, zeigen kein gutes Wachstum und wuchsen nicht so schön in die Höhe wie die Walnußbäume, was sich nachteilig auf die Bewirtschaftung auswirkt. Die Walnußsämlinge die aus der Baumschule Löbau, eine Baumschule mit jahrzehntelanger Kompetenz bei Walnüssen, brachten 2004 eine gute Ernte mit guten Fruchtqualitäten (große gut gefüllte Nüsse). Bericht: Alfons-E. Krieger, August 2005
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Melchhof – Landwirtschaftlicher Gemischtbetrieb mit Rosenhecken (Brandenburg)
Die Ernte der Früchte geschieht im sog. Schnitternteverfahren. Die Früchte werden mit Zweigen von den Sträuchern geschnitten und auf eine Rüttlermaschine gelegt. Dabei werden die Früchte abgerüttelt und von den Zweigen getrennt. Die Früchte werden zu Bio-Fruchtaufstrich verarbeitet. Neben den ökologischen Vorteilen werden von den Betriebsleitern besonders die Überschaubarkeit der Gemüseflächen als Vorteil gesehen. Auch die Windschutzwirkung kommt auf den sandigen Böden zur Geltung. Nachteilig sind die Randstreifen durch ihren Besatz an Quecken, die in dieser Gegend fast unvermeidlich sind.
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Im
Jahr nach der Pflanzung Die Fläche hat eine hügelige Bodenstruktur mit einem maximalen Höhenunterschied von ca. 10m. Der Untergrund ist sandig, trocken und sauer (PH 5,2) und damit unproduktives Ackerland (Bewertung von 25 Bodenpunkte). Dieser Grenzertragsboden ist seit 1994 stillgelegt und wird nur gelegentlich bewirtschaftet. Aufgrund der Gehölzauswahl, der Frühjahrspflanzung und folgenden Sommertrockenheit war die Überlebensrate der Gehölze gering, es mussten sehr viele Bäume nachgepflanzt werden. Die zum großen Teil fragwürdige Gehölzauswahl (wie z.B. Elsbeere, Speierling oder Zuckerahorn) erscheint kritisch für die schwierigen Bodenverhältnisse, da ein zügiges Wachstum für den (wirtschaftlichen) Erfolg jedes Agroforstsystem notwendig ist. Die schlechte Überlebensrate und dürftigen Wuchsergebnisse sind eher ein Beispiel für eine misslungene Planung. Damit ist das ästhetisch interessante System nicht zur Nachahmung zu empfehlen. Auf grundwasserfernem Sandboden sollte nur auf erprobte Baum- und Straucharten, eine Herbstpflanzung sowie angemessene (geringe) Ertragserwartungen gesetzt werden.
Luftbild
im Jahr nach der Pflanzung
Pflanzung der Bäume: 2002 Baumarten: Bergahorn, Elsbeere, Robinie, Speierling, Vogelbeere, Götterbaum, Nymphenbaum, Eisenholzbaum, Paulownie, Zierapfel, Blutpflaume, Vogelkirsche, Zuckerahorn Reihenabstand: 28 m x 3 m mit konventioneller landwirtschaftlicher Nutzung bzw. Brache Bodenverhältnisse: Sand, Moräne Größe: ca. 15 ha Lage: Holstein, westlich des Schaalsees
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Wertholznutzung - Modellprojekt
http://baden-wuerttemberg.nabu.de/themen/streuobst/verarbeitung/07460.html |
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